Austrian Open: João Geraldo verfehlt World-Tour-Titel knapp

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Bei den Austrian Open im oberösterreichischen Wels, die am Mittwoch begannen und am Sonntag endeten, waren auch drei Nachwuchs-Asse des Ochsenhausener Liebherr Masters College (LMC) am Start. Bei dem 110.000 Dollar-Turnier der Major Series der ITTF World Tour waren der 19-jährige Portugiese Joao Geraldo, der 20-jährige Engländer Samuel Walker sowie der ebenfalls 20-jährige Franzose Enzo Angles im Einsatz.

Joao Geraldo, der in der TTBL für Aufsteiger Grünwettersbach aufschlägt, überzeugte im U21-Wettbewerb auf ganzer Linie und gewann seine sämtlichen Matches bis einschließlich Semifinale ganz souverän. Der an drei gesetzte Linkshänder besiegte zunächst den Österreicher Andreas Levenko (3:0), anschließend den Tschechen David Reitspies (3:1), im Viertelfinale dann den Japaner Yuma Tsuboi (3:0) sowie im Halbfinale den Franzosen Alexandre Robinot (3:0). Doch im Endspiel fand er – zumindest an diesem Tag – seinen Meister in dem Dänen chinesischer Abstammung Zhai Yujia, dem er in 1:3 Sätzen unterlag. Doch auch die Silbermedaille in dem hochkarätig besetzten Turnier kann sich sehen lassen.

Im Herren-Einzel meisterte der junge Portugiese zwar die Qualifikation mit zwei überzeugenden Siegen, musste sich in der 1. Hauptrunde dann allerdings dem Südkoreaner Kim Minseok mit 1:4 geschlagen geben – zum Vergleich: Kim ist die Nummer 34 der September-Weltrangliste, Geraldo die Nummer 90.

Im Herren Doppel hinterließ Geraldo an der Seite von TTF-Neuzugang Jakub Dyjas einen vorzüglichen Eindruck. Man arbeitete sich mit einer Reihe von Siegen – unter anderem gegen die deutschen Nationalspieler Patrick Baum/Steffen Mengel (3:0) und die hoch gehandelten Tschechen Tomas Konecny/Pavel Sirucek (3:2) – ins Hauptfeld vor. Im Achtelfinale unterlag man allerdings den Brasilianern Gustavo Tsuboi / Hugo Calderano mit 2:3. Somit blieb es sozusagen in der Familie, da mit Calderano wenigstens ein TTF-Jungprofi ins Doppel-Viertelfinale vorstoßen konnte.

Samuel Walker, wie Geraldo im TTBL-Kader des ASV Grünwettersbach, überstand im „großen” Turnier die Qualifikation nicht. In seiner Gruppe scheiterte er in sechs Sätzen an Belgiens Tischtennis-Ikone Jean-Michel Saive.

Im Doppel schlug sich der junge Engländer indes richtig gut. An der Seite seines Landsmanns Daniel Reed spielte er sich durch vier Siege in Folge ins Viertelfinale. Besiegt wurden unter anderem die Spanier Marc Duran/Alvaro Robles (3:2), letzterer gehört der Ochsenhausener Trainingsgruppe an, die Italiener Mihai Bobocica/Leonardo Mutti (3:0) sowie die an Position zwei gesetzten Südkoreaner Jung Youngsik/Kim Minseok (3:2) – eine der größten Überraschungen des Turniers. In der Runde der letzten Acht musste man allerdings den späteren Silbermedaillengewinnern aus Deutschland, Patrick Franziska / Bastian Steger, nach einem 1:3 gratulieren.

Bei den U21-Junioren war Walker die Nummer elf der Setzliste und ersparte sich somit die Qualifikation. In der 1. Hauptrunde besiegte der Brite den Slowenen Darko Jorgic in fünf Sätzen. Im Achtelfinale erzielte Walker mit einem 3:0 über den Franzosen Benjamin Brossier, der in der Weltrangliste 56 Plätze vor ihm steht, mehr als einen Achtungserfolg. Im Viertelfinale musste sich der Wahl-Ochsenhausener allerdings Alexandre Robinot (Frankreich) geschlagen geben (11:5, 8:11, 11:6, 7:11, 5:11). Insgesamt spielte Sam Walker jedenfalls ein gutes Turnier.

Auch Enzo Angles war bei den U21-Junioren gesetzt (Setzposition 13), zog jedoch in der Runde der besten 32 gegen David Reitspies in vier umkämpften Sätzen den Kürzeren, jenen Reitspies, den Geraldo dann eine Runde später aus dem Turnier warf. Im Herren-Turnier war der Franzose mit einem Sieg und einer Niederlage in seiner Qualifikations-Gruppe ausgeschieden.